Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mit mir zu sprechen! Kannst du mir kurz etwas über dich und Cowork Nord erzählen?
Ein herzliches Moin! Ich bin Philipp Achterberg und Coworking Manager im Team von Cowork Nord.
Das Wasser hat eine magische Anziehungskraft auf mich, weshalb ich es mir hier im Norden gemütlich gemacht habe. Auch Im Urlaub bin ich fast immer am Meer und suche nach Wind und Welle zum Surfen oder Wing-Foilen.
Cowork Nord ist ein gefördertes Projekt der KielRegion, um Coworking im ländlichen Raum in Kiel und der Umgebung zu etablieren. Sowohl was hinter als auch vor den Kulissen passiert ist wahrscheinlich eines der außergewöhnlichsten Coworking-Projekte im Norden Deutschlands. Bereits Ende 2018 ging es los. Die Idee, ein Netzwerk aus zunächst drei kleinen bis mittelgroßen Coworking Spaces aufzubauen, führte bis dato zu einem Angebot von sechs Standorten zwischen Nord- und Ostsee. Die Cowork Nord Spaces in Eckernförde, Hohenwestedt, Kiel, Neumünster, Niebüll und Schwentinental befinden sich in den Gründer- und Technologiezentren der Wirtschaftsförderer des Landes Schleswig-Holstein. Damit haben Coworker*innen den direkten Draht zu ansässigen Firmen in den Zentren und Zugang zum Angebot und Netzwerk der Wirtschaftsförderungen.
Eure Organisation legt einen starken Fokus auf das "Community Building". Welche Arten von Unterstützung und Programmen bietet ihr an, um diese Community gezielt zu fördern?
Den Anfang machen so klassische Sachen wie eine Kantine, ein Hof zum gemeinsamen Essen oder Kommunikationstools wie Slack, was allerdings eher schleppend läuft. Im Bereich des digitalen Austauschs besteht generell weniger Nachfrage bei unserer Community – das Persönliche wird bevorzugt.
Bevor Corona losging, wollten wir sogenannte Clubs eröffnen, in denen die Coworker*innen ihre Hobbys mit anderen teilen und ausleben können, seien es Trekking-Touren mit dem Rad, Yoga oder Brettspiel-Turniere. Das wurde erstmal großzügig ausgebremst. Aktuell arbeiten wir an einem Relaunch unseres Newsletters und Open-Air-Events, wie bspw. unseren Beach-Cleanup in Zusammenarbeit mit der Surfrider Foundation. Unsere sehr vielfältigen Aktionen, unter der Veranstaltungsreihe „Strand-Land-Fluss“, bieten den besten Freiraum für Austausch und Vernetzungen.
Ihr seid ein Produkt des Projektes "Aktivierung des ländlichen Raums in der Kiel Region – Umsetzung der Studie zur Zukunftsfähigkeit durch Wissenstransfer und Existenzgründungen“, wie hat dies eure Zielsetzung bzw. Mission beeinflusst?
Unsere Mission sah so tatsächlich von Anfang an aus. Wir wollten keine Kopie von Coworking Spaces aus Großstädten wie Hamburg oder Berlin oder gar dem Silicon Valley schaffen. Den Norden in Deutschland machen seine vielen kleinen Orte aus. Und so sieht auch die Idee mit unseren Spaces aus, die wir gemeinschaftlich mit unseren Wirtschaftsförderern und Allianzpartner realisieren.
Was macht Schleswig-Holstein zu einem attraktiven Ort für Coworking?
Die Ruhe und das Meer. Vieles heutzutage ist so schnelllebig, dass das eigene Wohlbefinden auf der Strecke bleibt. Und wo kann man sich besser erholen als mit einer salzigen Brise im Gesicht?
Alle meine Kolleginnen und Coworkerinnen sehe ich die Ruhe an. Ob Golfen auf dem weiten Grün, Kanufahren auf dem Fluss oder Wandern in hügligen Landschaften – neben dem Klassiker „Strand“ bieten alle unsere Spaces in der Nähe schnell den Modus auf Freizeit zu wechseln – Natur Pur, das kann Schleswig-Holstein.
Wie hat die Pandemie euer Netzwerk beeinflusst?
Viele Ideen und kleinere Projekte sind erst mal in der Schublade gelandet oder stark ausgebremst, was natürlich äußerst schade ist, da wir als junges Projekt erst richtig in die Gänge kommen wollten.
Die Anzahl unserer Coworkinnen ist auch gesunken und viele meiner Kolleginnen, wie auch ich, arbeiten viel im Home-Office, was dem Kern eines Coworking Spaces leider sehr widerspricht, aber auch nur allzu vernünftig ist. Die Zeit nutzen wir allerdings, um uns auf die neuen Herausforderungen nach der Pandemie vorzubereiten – wir gehen von einer erhöhten Nachfrage aus und einer neuen Zielgruppe, wie den vielen Angestellten größerer Firmen, die sich auch in Zukunft dezentral aufstellen möchten.
Vielen Dank für das nette Gespräch! Kannst du unseren Lesern mitteilen, wo sie mehr über dich und Cowork Nord erfahren können?
Ihr findet mich und uns unter anderem unter:
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